Sonntag, 27.09.2009 - Mdina

Der Blick auf das Meer ist heute eher trübe. Dicke, dunkle Wolken - es sieht nach Regen aus. Und nun?

Nach dem Frühstück beschließen wir nach Mdina, auch die stille Stadt genannt und frühere Hauptstadt Maltas, zu fahren und die Stadt selbstständig zu erkunden. Aber wie kommen wir hin? Welcher Bus? An der Rezepion nachgefragt: 48 to Buggibba and 86 to Rabat.

Na dann, hinein ins Abenteuer Busfahren auf Malta. Die Haltestelle ist direkt beim Hotel. Der 48-er kommt (so ein schöner, alter, britischer), Hand raus (sonst halten die Busse hier nicht und fahren einfach weiter). Ein Fahrschein kostet nur 1,16 € - bis Buggibba. Dort wartet schon der 86-er. Weiter geht es durch enge Straßen bergauf, bergab in diesem herrlich alten rumpelnden Bus. Die Geräuschkulisse ist je nach Straßenbeschaffenheit sehr individuell und gratis. Die Türen bleiben während der Fahrt gleich offen - es ist inzwischen sowieso viel zu warm. Wer einsteigen will winkt und wer aussteigen möchte sollte rechtzeitig wissen wo und an der Leine unter der Decke ziehen. Stationen gibt es, aber wo wissen wir natürlich nicht und wo die nächste ist wird auch nicht vorher verraten. Aber wir wußten uns stets zu helfen und kamen problemlos bis Mdina und auch wieder zurück.

Mdina liegt auf einem Plateau und ist dadurch schon von weitem gut sichtbar. Beschützt durch die alten Festungsmauern könnte man meinen, dass sie im Dornröschenschlaf liegt. Wir gehen über eine kleine Brücke, betreten die Stadt durch das Main Gate und fühlen uns ins Mittelalter zurückversetzt. Die Gebäude aus gelbem Kalksandstein strahlen Ruhe aus. Paläste, Kirchen, Klöster und all die kleinen Gassen.  Sie sind sehr schmal und die Bürgersteige noch viel schmaler. Ich glaube der Gänsemarsch hatte hier seine Geburtsstunde. Nebeneinander gehen ist definitiv unmöglich. Auf der Straße sollte man auch nicht laufen - es kommt bestimmt gleich der nächste Bus durchgebraust oder ein einsamer eiliger PKW.

An den Hauseingängen findet man sehr oft Madonnenbildnisse, Statuen von Paulus und dergleichen mehr. Eben eine sehr katholische Gegend.

Wir besuchen das  Karmelitenkloster und finden uns in einer ganz anderen Welt wieder. Auf jeden Fall sehr empfehlenswert.

Der Blick von hier oben, am Rand der Festungsmauern, reicht weit übers Land bis zum Meer. Mittendrin thronen fast majestätisch Unmengen von Kirchen.

Wir verlassen Mdina wieder über das Main Gate und genehmigen uns einen kleinen Imbiss (Ftira, ein kleiner maltesischer Brotlaib gefüllt mit frischem Salat, Olivenöl und Thunfisch) im Howard Garden. Howard Garden ist ein grüner Park der Mdina und Rabat verbindet bzw trennt, das kann jeder sehen wie er will. Dann laufen wir durch die Straßen von Rabat und lassen das Gefühl Mittelalter noch ein bisschen auf uns wirken.

Inzwischen scheinen wir die einzigen zu sein, die durch Mdina und Rabat streifen. Die Einheimischen haben sich in der Hitze zurückgezogen und so machen wir uns gegen 15.00 Uhr auf den Rückweg.

Wieder im Hotel - Kaffeepause und ein gemütliches Scrabbel auf dem Balkon. Die Sonne ist noch intensiv und wir brauchen eine kleine Abkühlung, also ab in die 7.Etage - roof garden and pool. Über der Stadt, wo auch ein angenehmes Lüftchen weht, lassen wir es uns gut gehen. Der Pool bietet eine willkommene Erfrischung und was der Mann in der Kirche erzählt, erreicht zwar unsere Ohren, aber verstehen tuen wir nicht ein einziges Wort.

Irgendwann senkt sich die Sonne , wir gehen Abendbrot essen und dann zum "Dorffest". Ein Spielmannszug zieht durch die enge Straße, bunte Buden mit Süßigkeiten und anderen Leckereien und Menschen über Menschen. Die ganze Stadt scheint sich hier versammelt zu haben - es ist das letzte Septemberwochenende, dass hier gefeiert wird.

Das erwartete Feuerwerk bleibt zwar aus, aber es war ein wunderschöner Tag.

Es sind ziemlich viele Bilder geworden. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden...

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So erspart Ihr Euch das lästige scrollen ;)

Na Du, ganz schön viel gescrollt. Hier kommst Du wieder ganz schnell nach oben.